Die Löwen-U17 wahrte die theoretische Chance auf Platz drei in ihrer Vorrundengruppe durch einen 4:0-Erfolg über den SSV Jahn Regensburg, muss aber im letzten Spiel auf Loris Husic, der seine 5. Gelbe Karte sah, und Arda Efe verzichten. Er bekam bei seinem Comeback glatt Rot (72.). Die Treffer erzielten zweimal Paul Sturm (53. und 80.) sowie Husic (63.) und Paul Weinelt (69.).
Die erste gute Szene hatten die Junglöwen in der 4. Minute. Arda Efe hatte halblinks auf Paul Weinelt durchgesteckt, der kam am Fünfmetereck zum Abschluss, stellte mit seinem Schuss Florian Gottswinter vor keine Probleme. Auf der anderen Seite blockte Ludwig Estermann einen Zwölf-Meter-Schuss von Milan Zeltner (6.). Ein Zuspiel von Paul Sturm nahm Efe halblinks an der Strafraumkante direkt, zielte aufs lange Eck, aber Gottswinter tauchte ab, lenkte den Ball zur Seite weg (9.). Bei einem Zweikampf im Strafraum zwischen Bruno Mühl und Zeltner, bei dem der Jahn-Angreifer zu Boden ging, forderten die Gäste Elfmeter, aber Schiedsrichter Raphael Salzberger winkte ab (26.). Nach einer Hereingabe von David Grübler aus dem linken Halbfeld kam Zeltner am Fünfmeterraum an den Ball, sein Schuss ging aber genau auf Luca Scholl, der die Kugel sogar festhalten konnte (30.). Auch ein Distanzschuss von Florian Fischer kam zu zentral auf Scholl (31.). Auf der anderen Seite versuchte es Efe von rechts aus der Distanz, brachte damit Gottswinter ebenfalls nicht in Verlegenheit (35.). Nach einer ausgeglichenen 1. Halbzeit wurden torlos die Seiten getauscht.
Im zweiten Durchgang waren die Junglöwen präsenter. In der 53. Minute blockten gleich zwei Sechzger einen Schuss von Grübler. Daraus entwickelte sich ein Konter über die linke Seite an dessen Ende Weinelt aus 13 Metern zum Schuss kam, aber ein Regensburger noch das Bein dazwischenbrachte. Drei Minuten später die Führung. Edon Krasniqi leitete den Angriff schon in der eigenen Hälfte im Zentrum ein, passte dann halblinks in die Tiefe auf Sturm, der aus 20 Metern abzog und über Gottswinter hinweg zum 1:0 ins verwaiste Tor traf (56.). In der 62. Minute konterten die Junglöwen. Husic passte auf der rechten Strafraumseite auf Weinelt, der legte am Fünfmeterraum wieder per Hacke auf ihn ab, Gottswinter warf sich ihm entgegen, traf aber nur die Beine des Löwen-Kapitäns. Doch anstatt Elfmeter entschied der Unparteiische auf Abseits. Eine Minute später dann doch das 2:0. Sturm hatte sich halbrechts gegen zwei Regensburger durchgesetzt, passte nach links auf Efe, der schoss aus 14 Metern aufs Torwarteck, Gottswinter klatschte ab und Husic schob die Kugel aus fünf Meter ins Jahn-Tor (63.). In der 66. Minute traf Sturm aus halblinker Position nur das Außennetz. Die Junglöwen waren in dieser Phase absolut dominant und belohnten sich in der 69. Minute mit dem 3:0. Ein Diagonalball von Efe landete bei Sturm auf der rechten Strafraumseite, der passte ihn zu Weinelt mit dem Rücken zum Tor an der Fünfmeterkante. Weinelt drehte sich nach rechts weg, schloss dann mit links ins lange Eck ab (69.). Drei Tore in 13 Minuten – das kann sich sehen lassen! Dann aber unterlief Efe ein überflüssiges Foul. Er grätschte in der gegnerischen Hälfte Steudtner von hinten in die Beine, sah dafür die Rote Karte (72.). Aber auch in Unterzahl beherrschten die Junglöwen die Partie. Nach einer zu kurz abgewehrten Flanke von Leonardo Knauer kam Husic an der Strafraumkante zum Schuss, schloss aber zu zentral ab (75.). In der 80. Minute eroberte Husic an der rechten Außenlinie den Ball, passte auf Fabian Schmid im Strafraum, der leitete sofort die Kugel auf Sturm weiter. Dessen Gegenspieler rutschte weg, wodurch er freie Schussbahn hatte und aus zehn Metern ins linke untere Eck zum 4:0 einnetzte (80.). Eine Sturm-Flanke von links köpfte Schmid in der 87. Minute übers Jahn-Tor. Kurz danach war Schluss. Aufgrund der 2. Halbzeit ging der Sieg für die Junglöwen auch in dieser Höhe in Ordnung.
Junglöwen-Coach Christian Stegmaier war zufrieden. „Von der ersten Minute an hat man gemerkt, dass die Jungs das Spiel an sich reißen und sich an den letzten Strohalm klammern wollten. Sie haben losgelegt wie die Feuerwehr.“ Doch auch dem Gegner machte der 33-Jährige ein Kompliment. „Regensburg hat das Spiel vor der Pause offengehalten, es gab Chancen auf beiden Seiten.“
Im zweiten Durchgang spielte aber nur noch ein Team. „In der 2. Halbzeit haben wir nochmals einen Gang hochgeschaltet und innerhalb kurzer Zeit drei Tore erzielt.“ Besonders hob er aus seiner Offensivabteilung Paul Sturm hervor. „Mit ihm haben wir mehr individuelle Qualität als in den Wochen.“ Ärgerlich für Stegmaier, dass Kapitän Loris Husic seine 5. Gelbe Karte kassierte, damit ebenso kommende Woche in Augsburg fehlt, wie Arda Efe nach seiner Roten Karte. „In Unterzahl wollten wir erst mal gutstehen, machen dann noch das 4:0. Die Mannschaft hat heute gezeigt, dass sie lebt und unbedingt nochmals zuschlagen möchte. Obwohl wir 20 Minuten einen Mann weniger waren, hatte Regensburg in der 2. Halbzeit keine einzige Chance.“
STENOGRAMM
U17, 13. Spieltag U17 DFB-Nachwuchsliga, 02.11.2024, 11 Uhr
TSV 1860 München – SSV Jahn Regensburg 4:0 (0:0)
TSV 1860 München
Scholl (Tor) – Petsch, Mühl, Estermann, Osmani – Körber, Krasniqi, Husic – Weinelt, Sturm, efe
Tore
1:0 Sturm (56.), 2:0 Husic (63.), 3:0 Weinelt (69.), 4:0 Sturm (80.)
Gelbe Karten
Husic – Nickel, Steudtner, Kippes
Rote Karten
Efe (72.) –
Zuschauer
70 auf dem 1860-Trainingsgelände
Schiedsrichter
Raphael Salzberger (Mühldorf); Assistenten: Marcel Buchhorn (Waldkraiburg), Moritz Breitruck (Deisenhofen)