Ungünstiger Auftakt: Noah Klose überwand in der 1. Minute nach einem Eckball seinen eigenen Torhüter Miran Qela. Foto: Markus BurgerUngünstiger Auftakt: Noah Klose überwand in der 1. Minute nach einem Eckball seinen eigenen Torhüter Miran Qela. Foto: Markus Burger

Die Löwen-U19 hat nach sieben Spielen ohne Niederlage wieder verloren. Beim 2:4 gegen den SV Sandhausen drehten die Sechzger einen frühen Rückstand (1.) durch Tore von Raphael Ott (7.) und Mike Gegorgyan (53.) in eine 2:1-Führung. Knackpunkt war ein völlig unnötiger Foulelfmeter, der zum 2:2 führte. In der Schlussphase kamen die Kurpfälzer noch zu zwei weiteren Treffern (86. und 90.+3).

Das Spiel begann mit einem Schock für die Junglöwen. Im Anschluss an eine Ecke von links kam Dennis Engel am zweiten Pfosten zum Abschluss, Noah Klose im Zentrum wehrte den Schuss ins eigene Tor (1.). Drei Minuten später lag der Ball im Tor der Kurpfälzer. Nach einem Freistoß von Xaver Kiefersauer kam Arin Garza am Fünfmeterraum zum Kopfball, doch Schiedsrichter Johannes Wagner entschied auf Abseits (4.). Aber die Junglöwen drängten weiter auf den Ausgleich. In der 7. Minute trieb Lukas Reich auf der rechten Seite den Ball nach vorne, passte auf Garza, der steckte an der Strafraumkante nach rechts auf Christian Leone durch, der flankte an den zweiten Pfosten, wo Raphael Ott die Kugel nur noch zum 1:1 ins leere Tor einschieben musste. Die Junglöwen machten weiter Druck. Ein 17-Meter-Schuss von Kiefersauer ging übers rechte Kreuzeck (9.). In der 14. Minute steckte Garza den Ball auf Noah Klose durch, der lief mit Tempo auf den SVS-Keeper zu, ging rechts an ihm vorbei, legte sich aber den Ball etwas zu weit vor, so dass er nicht mehr zum Abschluss kam. Ein Eckball von links durch Kiefersauer erreichte Noah Klose am ersten Pfosten zwar mit dem Kopf, brachte den Ball aber nicht auf das Gehäuse der Gäste (17.). Den ersten Schuss aufs 1860-Tor gab es in der 22. Minute Yanis Outman aus 23 Metern ab, womit Miran Qela aber keine Probleme hatte. Eine schöne Kombination über die linke Seite, die Mike Gevorgyan eingeleitet hatte, brachte die nächste Möglichkeit. Ott bediente am ersten Pfosten Reich, der aber von der Fünfmeterkante am langen Eck vorbeizielte (38.). Nach einem Zuspiel von Kiefersauer kam Gevorgyan halblinks aus neun Metern zum Abschluss, der Ball rutschte ihm aber über den Spann, so dass er deutlich neben dem kurzen Eck landete (43.). So blieb es beim 1:1 zur Pause.

Nach Wiederanpfiff machten die Sechzger mächtig Druck. Einen Freistoß vorm linken Strafraumeck schlug Kiefersauer an den zweiten Pfosten, wo George Dumitru den Abschluss verpasste (48.). Wenig später chippte Garza von rechts den Ball in die Mitte, der eingelaufene Ott kam aus acht Metern zum Kopfball, köpfte aber genau in die Arme von Keeper Niklas Walter (49.). In der 52. Minute wurden die Gäste gefährlich, als Armin Sivic halbrechts am Strafraum zum Abschluss kam, aber der Ball entscheidend zur Ecke abgefälscht wurde. Fast im direkten Gegenzug trafen die Junglöwen zum 2:1. Noah Klose hatte tief auf den gestarteten Gevorgyan gespielt, der lief alleine auf den Sandhäuser Keeper zu, behielt die Nerven und setzte den Ball ins linke Eck (53.). Im Anschluss an eine Ecke von rechts durch Finn Fuchs kam Dumitru am zweiten Pfosten zum Kopfball, sein Abschluss landete aber genau in den Armen von Keeper Walter (58.). Ein Abpraller von Garza am eigenen Strafraum landete bei Aziz Alagi, der kam aus 15 Metern zum Abschluss, jedoch war sein Schuss zu ungenau, so dass Qela damit keine Probleme hatte (65.). In der 68. Minute gab es Elfmeter für Sandhausen. Nach einem Freistoß hatte Qela den Abschluss aus kurzer Distanz noch abgewehrt, dann setzte er dem Ball nach, brachte dabei den gegnerischen Stürmer etwas übermotiviert zu Fall. Sivic lief an, verwandelte sicher zum 2:2 (69.). Die Junglöwen zeigten sich von dem in dieser Phase überraschenden und unnötigen Gegentreffer geschockt, die Gäste hatten nun Oberwasser, ohne aber zunächst zu klaren Möglichkeiten zu kommen. In der 84. Minute stoppte 1860-Keeper Qela einen Konter der Gäste fast an der Mittellinie. Zwei Minuten später wurden die Junglöwen klassisch ausgekontert. Isaac Okwubor lief, nachdem Sean Dulic weggerutscht war, über halblinks frei auf Qela zu, setzte die Kugel mit der Spitze unhaltbar ins rechte obere Eck zum 3:2 für Sandhausen. Die Kurpfälzer zogen sich in der Folge zurück, machten die Räume eng und versuchten, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. In der 2. Minute der Nachspielzeit gab es nochmals einen Freistoß für die Junglöwen. Kepper Qela ging mit nach vorne. Die Gästeabwehr konnte den Ball jedoch abfangen, schaltete schnell um, am Ende traf Diamant Lokaj ins verwaiste Tor zum 4:2 (90.+3). Während Sandhausen den vierten Sieg in Folge feierte, mussten sich die Junglöwen nach sieben Spielen ohne Niederlage wieder geschlagen geben.

„Das war bitter, aber manchmal ist es eben so“, sagte U19-Coach Jonas Schittenhelm, der seiner Mannschaft trotzdem ein „ordentliches Spiel“ attestierte. „Aber wir verpassen es, in der entscheidenden Phase die Tore zu machen.“ Dabei habe sich sein Team von dem frühen Gegentreffer schnell erholt. „Da schlafen wir kollektiv, da müssen sich alle an die eigene Nase fassen. Doch wir haben schnell die Antwort gegeben“, wobei der 37-Jährige bezweifelt, dass Arin Garza in der 4. Minute im Abseits stand. Doch drei Minuten später fiel der Ausgleich durch Raphael Ott. „Wir sind dann in der 2. Halbzeit durch einen super herausgespielten Konter in Führung gegangen. Bis zum 2:2 waren wir richtig gut drin, haben es aber verpasst, weitere Tore nachzulegen.“ Auch Schittenhelm sah in dem individuellen Fehler seines Keepers einen Knackpunkt. „Die letzten 20 Minuten sind wir nicht mehr reingekommen, haben unglücklich das 2:3 bekommen, weil Sean Dulic weggerutscht war. Das 2:4 haben wir dann kassiert, weil wir aufgemacht haben.“ Für die Junglöwen war es erst die zweite Saisonniederlage. „Wir schütteln uns und werden nächste Woche gegen Kaiserslautern versuchen, eine neue Serie zu starten.“


STENOGRAMM

9. Spieltag A-Junioren Bundesliga, 29.10.2023, 11 Uhr
TSV 1860 München – SV Sandhausen 2:4 (1:1)

TSV 1860 München
Qela (Tor) – Reich, Dulic, Dumitru, Fuchs – Garza (87., Dursun), Kiefersauer, Gevorgyan (83., Zimmermann) – Leone (69., Gosalci), N. Klose (83., Althaus), Ott (83., Roithmayr)

Tore
0:1 N. Klose (1., Eigentor), 1:1 Ott (7.), 2:1 Gevorgyan (53.), 2:2 Svic (68., Foulelfmeter), 2:3 Okwubor (87.). 2:4 Lokaj (90.+3).

Gelbe Karten
Qela – Egel, Lokaj

Zuschauer
134 Trainingsgelände Grünwalder Straße 114

Schiedsrichter
Johannes Wagner (Ingolstadt); Maximilian Hafeneder (Holzkirchen), Marcel Buchhorn (Waldkraiburg).

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