Mit dem sprichwörtlich letzten Aufgebot unterlag die Löwen-U17 in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest beim Spitzenteam Eintracht Frankfurt mit 2:6. Die beiden Treffer für die Giesinger erzielten Emre Erdogan und Noah Plöttner.
Erneut hatte Trainer Felix Hirschnagl umbauen müssen. Kurzfristig fiel auch noch der extra mit dem Zug nachgereiste Leon Rexhaj aus, der letzte verbliebene Außenverteidiger. Stürmer Owen Osagie lief deshalb als Linksverteidiger auf. Für die Bank hatte er gerade noch zwei Feldspieler. Nur knapp zehn Minuten hielt das 0:0, dann gingen die Gastgeber in Führung. Nach einer flachen Hereingabe stand Alessandro Gaul Souza am Elfmeterpunkt vollkommen frei, traf zum 1:0 ins rechte untere Eck (10.). Vier Minuten später erhöhte die Eintracht auf 2:0. Alexander Staff lief aus stark abseitsverdächtiger Position in einen Steckpass, traf aus zehn Metern zum 2:0 (15.). In der 31. Minute gar das 3:0. Mehrmals hätten die Junglöwen die Situation bereinigen können, was nicht gelang. Staff kam halblinks an den Ball, lief frei auf Leon Erkocaoglan zu und schob die Kugel unhaltbar für den 1860-Keeper ins lange Eck. Doch die Giesinger ließen sich nicht hängen und konnten vier Minuten später auf 1:3 verkürzen. Ein Schuss von Job Musuasua von der Strafraumkante hatten die Frankfurter geblockt, der Ball kam zu Georgis Genidis, der legte quer auf den von links eingelaufenen Emre Erdogan, der mit links aus 15 Metern ins linke untere Eck traf (35.). In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit stellten die Hessen den alten Abstand wieder her. Nach einer unglücklichen Aktion von Edon Krasniqi kam der Pass zu Staff, der frei vor Erkocaoglan aus zehn Metern dem Schlussmann keine Chance ließ und das 4:1 erzielte (45.+3). Direkt danach pfiff Schiedsrichter Nils Hasse zur Pause.
In der zweiten Hälfte hielten die Junglöwen lange ihren Kasten sauber. Das 5:1 für die Eintracht entsprang dann einer unglücklichen Aktion. Beim Klärungsversuch im Strafraum legte Owen Osagie den Ball für Leart Hoti vor, der aus 15 Metern zum 5:1 ins lange Eck traf (72.). Doch die Junglöwen zeigten Moral, versuchten wenigstens das Ergebnis erträglich zu gestalten. In der 73. Minute legte Musuasua von der rechten Fünfmeterkante für Genidis auf, der kam aus acht Metern zum Kopfball, SGE-Torhüter Nils Ramming musste sich strecken, um die Kugel über die Latte zu wischen. Die anschließende Ecke wurde von Osagie kurz auf Genidis ausgeführt, dessen Flanke von der Grundlinie verwertete Noah Plöttner per Kopfball aus vier Metern zum 2:5 (73.). Doch auch dieses Ergebnis hatte nicht lange Bestand. Frankfurt konterte drei Minuten später in Überzahl, am Ende musste Hoti den Ball aus sechs Metern nur noch zum 6:2 einschieben (75.). Das war auch der Endstand in einer einseitigen Partie.
„Der Ausfall von Leon Rexhaj passt zu unserer aktuellen Situation“, sagt Trainer Felix Hirschnagl. „Es ist schwierig, wenn man versucht, mit zwölf Feldspielern wettkampffähig zu sein.“ Oft seien auf dem Feld falsche Entscheidungen getroffen worden. „Wir sind uns oft der Konsequenzen, die daraus resultieren, nicht bewusst, geben die Bälle zu leicht ab und haben in der Box zu wenig Zugriff“, kritisiert der 39-Jährige. „Auf der anderen Seite nutzen wir unsere Chancen nicht. Das zieht sich schon durch die gesamte Saison. In dieser Liga bekommst du dafür sofort die Quittung, wenn du auch nur ein bisschen nachlässt.“ Trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses fand der Junglöwen-Coach, dass mehr für sein Team drin gewesen wäre. „Aber das hilft jetzt nichts. Wir müssen das abhaken und weiterarbeiten.“
STENOGRAMM
U17, 12. Spieltag B-Junioren-Bundesliga, 28.10.2023, 11 Uhr
SG Eintracht Frankfurt – TSV 1860 München 6:2 (4:1)
TSV 1860 München
Erkocaoglan (Tor) – Peluso Briceno, Mühl, Krasniqi, Osagie – Plöttner, Hohmann, Genidis (73., Djaleu Nzeusse) – Erdogan, Musuasua (52., Sestito), Kawele
Tore
1:0 Gaul Souza (10.), 2:0 Staff (15.), 3:0 Staff (31.), 3:1 Erdogan (35.), 4:1 Staff (45.+3), 5:1 Hoti (72.), 5:2 Plöttner (73.), 6:2 Hoti (75.)
Gelbe Karten
Is, Husterer, Ayadi – Mühl, Sestito, Hohmann
Zuschauer
100 Stadion Riederwald
Schiedsrichter
Nils Hasse (Lügde); Assistenten: Luca Maurer (Bielefeld), Fabian Kiehl (Salchendorf)