Das Nachwuchsleistungszentrum die Bayerische Junglöwen traf sich am Mittwoch/Donnerstag, 15./16. Januar 2025, zur Klausurtagung wie im Vorjahr im „Jäger von Fall“ am Sylvensteinsee bei Lenggries.
Die 19 festangestellten Mitarbeitenden waren mit Kleinbussen und privaten PKWs ins Outdoor-Hotel in den Bayerischen Alpen gereist. Alle Anwesenden am ersten Tag waren schon im Jahr zuvor dabei, was für die personelle Kontinuität im Junglöwen-NLZ spricht. Lediglich Sportpsychologe Michael Kuhn stieß als „Neuling“ am zweiten Tag zu der Gruppe hinzu.
Der organisatorische Leiter des NLZ, Roy Matthes, eröffnete die Klausurtagung, bedankte sich zunächst für die eingereichten Themenvorschläge sowie Fragen und gab eine Übersicht über das Programm. „Bitte beteiligt euch und nutzt die Chance, bei aktuellen Themen nachzufragen“ appellierte er an die Anwesenden. „Die Klausurtagung soll dazu dienen, Dinge anzusprechen, die euch auf der Seele brennen!“
Anschließend stellte Matthes mit Prof. Dr.-Ing. Sven Roeren einen alten Bekannten vor. Der Münchner, der sich neben seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule Landshut (Maschinen- und Bauwesen/Interdisziplinäre Studien) mit seinem Unternehmen roeren GmbH auf die Beratung für Produktion und Management spezialisiert hat, fand im Jahr zuvor aufgrund seiner unaufgeregten, strukturierten und effektiven Art der Seminarleitung großen Anklang bei Trainern und Mitarbeitern des NLZ. Umso größer war die Freude, dass er sich erneut die Zeit für die Junglöwen genommen hatte.
„Das hat mehrere positive Effekte, dass wir wieder in der gleichen Zusammensetzung sind. Da können wir nahtlos an letztes Jahr anknüpfen“, erklärte der 46-Jährige. Die Freude sei auch auf seiner Seite. „Letztes Jahr war gigantisch“, erinnerte er sich an die rege Beteiligung und die offenen Diskussionen in diesem Kreis, „im Top-Management gelingt das nicht so!“
Zunächst gab es einen Rückblick auf die letztjährige Klausurtagung und wieweit die damals angeschobenen Projekte umgesetzt werden konnten bzw. wie der aktuelle Stand ist. Danach ging es mit dem Punkt „strategische Entwicklung des NLZ im Kontext der sich verändernden Konkurrenzsituation“ weiter. Besonders hilfreich war für die meisten ein Exkurs, bei dem es um Priorisierung ging. Sven Roeren erklärte das Eisenhower-Prinzip, bei dem Aufgaben nach Dringlichkeit und Wichtigkeit kategorisiert werden, um den Fokus auf die maßgebenden To-dos zu legen. Damit könne viel Zeit und Arbeit gespart werden. Am Mittag des ersten Tages standen die Themen „Leistungsfähigkeit des NLZ“ und die im Aufbau befindliche Datenbank zur Talentsichtung auf dem Programm, das federführend U15-Trainer Aleksandar Stankovic und der Kaderplaner Leistungsbereich Marco Haber begleiten.
Zum Abschluss des Tages ging es auf die Reiser-Alm in Lenggries. Ausgangspunkt der Wanderung war die Brauneck-Bergbahn, wo Wanderführer Helmut Petroleumlampen verteilte. Nach exakt 34 Minuten erreichte die Gruppe bereits das Ziel. Dort gab es dann in gemütlicher Runde Abendessen und eine geniale Kommunikation mit Hüttenwirt Lois Oswald, kurz „Husse“ genannt. Besonders Marco Haber unterhielt sich prächtig mit dem Original, wurde von ihm zu einem „Rei di net“, einem selbstgebrannten Hopfenschnaps eingeladen und bekam Nachhilfe in bairischer Mundart.
Der zweite Tag begann nach dem Frühstück mit der Erörterung, wie der Spielbetrieb bis 2030 gestaltet werden soll und wie die Umsetzung der Spiel- und Ausbildungskonzeption im NLZ auch künftig gewährleistet wird. „Wir wollen nicht den Status Quo halten, sondern besser werden“, stellte NLZ-Leiter Manfred Paula unmissverständlich klar. Als letzter Punkt stand die „Konzeption Förderung von Perspektivspielern“ auf dem Programm.
Zum Abschluss brachte Roy Matthes noch verschiedene Probleme im NLZ vor, die von den Anwesenden vorher formuliert und schriftlich eingereicht worden waren. Es entwickelte sich eine rege, zielführende Diskussion. „Das sind sicherlich Themen, die eine Weiterbehandlung erforderlich machen“, stellte Sven Roeren anschließend fest. Manfred Paula fand es wichtig, „bestimmte Schwerpunkte in das Jahr mitzunehmen. Wir haben dieses Jahr tiefergehender diskutiert, die Probleme angesprochen und uns damit kontrovers auseinandergesetzt“, lautete sein Fazit. Felix Hirschnagl, Trainer der U21, lobte da Format. „Es ist gut, wenn du mal rauskommst und dir Zeit für Themen nimmst, die du im Alltag nicht bearbeiten kannst.“
Roy Matthes beendete die Veranstaltung vor dem abschließenden Mittagessen, bedankte sich ausdrücklich bei Sven Roeren für die perfekte Leitung der Klausurtagung. Als Präsent überreichte er dem Dekan der Hochschule in der Dreihelmestadt im Namen des NLZ einen Kupferbecher für die nächste Landshuter Hochzeit. Während ein Teil der Teilnehmer direkt nach dem Essen nach München zurückreiste, weil am Abend noch Trainings der U-Teams anstanden, nutzte ein anderer Teil den Nachmittag zum Skilaufen.