Efe Karakoc (li.) war für die Ulmer Abwehr ein ständiger Unruheherd, kaum zu stoppen. Foto: PrivatEfe Karakoc (li.) war für die Ulmer Abwehr ein ständiger Unruheherd, kaum zu stoppen. Foto: Privat

Die U17 der Junglöwen startete mit einer vermeidbaren 2:3-Niederlage beim SSV Ulm 1846 in die Saison in der DFB-Nachwuchsliga. Die Führung der Spatzen aus der 16. Minute konnte Hlib Mitin ausgleichen (27.). Aber noch vor der Pause gingen die Gastgeber erneut in Führung (34.). In die Druckphase der Sechzger hinein mit einem verschossenen Elfmeter erhöhte Doppeltorschütze Lorenz Bachner auf 3:1. Kapitän Loris Husic gelang lediglich der Anschlusstreffer (90.+1).

Den ersten guten Abschluss hatten die Junglöwen. Hlib Mitin spritzte in einen Rückpass der Ulmer, zog aus 17 Metern ab, sein tückischer Aufsetzer aufs rechte untere Eck konnte Danilo Margheriti parieren (4.). Noch besser die Chance nach einer Viertelstunde. Nach einem Steckpass kam Efe Karakoc links bis zur Grundlinie, passte an den kurzen Pfosten, wo der eingelaufene Mitin aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, Keeper Margheriti aber per Fußabwehr den Einschlag verhindern konnte. Edon Krasniqi nahm den Abpraller an der Fünfmeterkante mit dem Kopf, scheiterte ebenfalls am Torhüter und einem Abwehrspieler, die gemeinsam auf der Linie parierten (15.). Überraschenderweise fiel der erst Treffer auf der Gegenseite. Nach einem Konter ließ Kaan Yanac mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler ins Leere laufen, schloss dann halblinks aufs lange Eck ab, Luca Scholl war zwar mit den Händen noch dran, konnte das 0:1 aber nicht verhindern (16.). Nach einem sehenswerten Angriff gelang den Junglöwen der Ausgleich. Zunächst kombinierten sich die Giesinger schön durch die Mitte, dann kam der Pass von Ludwig Estermann auf die linke Seite zum gestarteten Karakoc, der den Ball am Keeper vorbeilegte, wo ihn im Zentrum Mitin nur noch zum 1:1 über die Linie drücken musste (27.). Doch sieben Minuten später gingen die Spatzen erneut in Führung. Yanac zog von der linken Seite in die Mitte, passte dann auf den mitgelaufenen Lorenz Bachner, der trotz numerischer Überzahl ungehindert mit dem Ball am Fuß in den Strafraum laufen konnte, dort noch mit einer Körpertäuschung zwei Junglöwen düpierte und dann zum 2:1 aus 14 Metern ins linke obere Eck abschloss (34.). Bei einem kurz ausgeführten Freistoß vor dem rechten Strafraumeck musste sich Qela beim anschließenden Schuss aus 20 Metern von Yannac strecken, um den Schuss über die Latte zu lenken (37.). Auch sonst blieben die Ulmer das gefährlichere Team. Ein Schuss von Yanac halblinks aus zwölf Metern aufs lange Eck wurde von einem 1860-Verteidiger zur Ecke geklärt (40.). Mit 1:2 aus Junglöwen-Sicht ging es in die Pause.

1860-Trainer Christian Stegmaier hatte in der Pause personelle und taktische Veränderungen vorgenommen. Diese fruchteten, die Sechzger waren nun besser im Spiel, Chancen blieben aber zunächst aus. Nach einem Eckball von links durch Karakoc konnten die Spatzen den Ball nicht klären, Estermann kam halbrechts aus neun Metern zum Schuss, scheiterte aber an Keeper Margheriti (52.). In der 58. Minute dribbelte sich Karakoc von links durch, kam aber am Fünfmetereck nicht zum Abschluss, weil ihn gleich drei Ulmer daran hinderten. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Ein Schuss des aufgerückten Xaver Lippmann halblinks aus spitzem Winkel konnte Margheriti nur nach vorne abwehren, der Ball kam zu Estermann, der ihn annahm, mit dem zweiten Kontakt am Elfmeterpunkt abschloss. Diesmal war es ein Ulmer Verteidiger, der für seinen Schlussmann per Grätsche kurz vor der Linie den Einschlag verhinderte (63.). Die Gastgeber fanden in dieser Phase offensiv nicht statt. In der 73. Minute wurde Karakoc auf der rechten Strafraumseite umgerissen, Schiedsrichter Tim Bruckner entschied sofort auf Elfmeter. Loris Husic schnappte sich die Kugel, verlud den Spatzen-Keeper, setzte sie jedoch über den Querbalken (74.). Der Chancenwucher der Junglöwen wurde dann drei Minuten später bitter bestraft. Einen Abschlag des Torwarts verlängerte Tobias Leyr auf der rechten Seite per Kopf in die Mitte, Lippmann und Estermann attackierten nur halbherzig, der Ulmer-Stürmer schloss dann an der Strafraumkante mit rechts aufs lange Eck ab. Der nicht allzu feste, aber äußerst platzierte Schuss ging dann als Aufsetzer vom linken Innenpfosten zum 3:1 ins Tor (77.). Ab der 80. Minute waren die Junglöwen in Überzahl. Nikola Barjasic, der schon Gelb gesehen hatte, schlug den Ball weg, sah vom Unparteiischen Gelb-Rot. Nach einem Doppelpass war es der eingewechselte Fabian Schmid, der aus 14 Metern abschloss, sein Schuss landete aber genau in den Armen von Margheriti (85.). Eine Hereingabe von links durch Karakoc verpasste Schmid am zweiten Pfosten nur um Zentimeter (86.). Ein Schuss von Estermann von der Strafraumkante wurde geblockt (90.). In der 1. Minute der Nachspielzeit der Anschlusstreffer. Oliver Anits brachte nach einer Ecke von rechts auf der linken Seite den Ball zurück in die Mitte, wo Kapitän Husic aus fünf Metern frei zum Kopfball kam und auf 2:3 verkürzte. Es blieben noch sechs Minuten Nachspielzeit, in denen es aber nicht gelang, eine Chance zur kreieren.

U17-Coach Christian Stegmaier ärgerte sich hernach über das Zustandekommen der Gegentreffer. „Wir haben die Tore zu einfach geschluckt, nicht konsequent wegverteidigt. Der Gegner hat aus wenig viel gemacht“, fand der 33-Jährige. Sein Team hätte quantitativ nicht viele Möglichkeiten gehabt, „dafür waren sie qualitativ besser als die von Ulm.“

Die Gastgeber erzielten die Treffer immer zur richtigen Zeit, meist in den Druckphasen der Sechzger. „Das hat uns jedes Mal getroffen“, so Stegmaier, der den Spatzen jedoch im ersten Durchgang eine „reifere“ Leistung konstatierte. „Nach einer taktischen Umstellung in der Pause hatten wir mehr Zugriff. Dann verschießen wir noch den Elfmeter und bekommen dann aus dem Nichts das 1:3.“ Der Coach bemängelte auch in dieser Szene das Abwehrverhalten. „Da haben wir uns abkochen lassen!“ Sein Team hätte aber nicht resigniert. „In Überzahl ist uns dann noch der Anschluss gelungen. Danach haben wir es leider nicht mehr geschafft, uns klare Chancen herauszuspielen.“

Den Grund für die Niederlage sieht Stegmaier darin, dass die Abläufe noch nicht stimmen. „Meiner Meinung nach ist es das Ergebnis, dass wir in der Vorbereitung viele Verletzte hatten, deswegen nicht so eingespielt sind, wie ich mir das wünschen würde!“


STENOGRAMM

U17, 1. Spieltag U17 DFB-Nachwuchsliga, 10.08.2024, 12 Uhr
SSV Ulm 1846 – TSV 1860 München 3:2 (2:1)

TSV 1860 München
Scholl (Tor) – Mühl, Lippmann, Estermann, Knauer (60., Kenzeddine) – Rothermel, Husic, Krasniqi (60., Bannert) – Francescato (46., Arnits), Mitin (78., Schmid), Karakoc

Tore
1:0 Yanac (16.), 1:1 Mitin (27.), 2:1 Bachner (34.), 3:1 Bachner (77.), 3:2 Husic (90.+1)

Gelbe Karten
Raidt, Mrden, Leyhr, Kurkowski, Erlenbaur – Karakoc, Kenzeddine

Gelb-Rote Karte
Barjasic (80.) –

Zuschauer
120 Fußballpark Staig

Schiedsrichter
Tim Bruckner (Waltenhofen-Hegge); Assistenten: David Rommel (Schelklingen-Hausen), Jakob Zinßer (Klosterlechfeld)

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