Emre Erdogan zeigte sich gegen Pilsen treffsicher, traf nach seiner Einwechslung in der 2. Halbzeit gleich doppelt. Foto: Markus BurgerEmre Erdogan zeigte sich gegen Pilsen treffsicher, traf nach seiner Einwechslung in der 2. Halbzeit gleich doppelt. Foto: Markus Burger

Die Löwen-U19 startet am Samstag, 3. August 2024, in der neugegründeten DFB-Nachwuchsliga in die Saison 2024/2025. In der Vorrundengruppe G geht es ab 12 Uhr auf dem 1860-Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 gegen den SSV Ulm 1846.

„Wir sind sehr gespannt auf den Saisonstart“, sagt U19-Coach Jonas Schittenhelm und freut sich, dass es endlich losgeht, wenngleich er einschränkt: „Wir brauchen als Team noch, um unser Potential auf den Platz zu bringen.“ Das ist aber normal, denn alle Mannschaften im Nachwuchsbereich haben altersbedingt eine starke Fluktuation zu verkraften. Dazu stehen vier externe Zugänge im Junglöwen-Kader. Die Abwehrspieler Mirac Komar (FC Deisenhofen) und Moritz May (TSV 1860 Rosenheim), Mittelfeldspieler Lucas Grancay (Wacker Burghausen) und Stürmer Fabio Wagner (SpVgg Ansbach).

Zunächst sei die Vorbereitung „sehr durchwachsen“ verlaufen. „Wir mussten uns in der neuen Konstellation erst finden. In den letzten drei Wochen hat man im Training und Spiel dann gemerkt, dass die Jungs immer besser harmonieren. Aber da geht noch deutlich mehr“, findet der 38-jährige Coach.

Immerhin haben die Junglöwen dem amtierenden Deutschen Vizemeister Borussia Dortmund im vorletzten Test Paroli geboten, unterlagen knapp mit 0:1. Das Gegentor fiel bereits nach wenigen Sekunden durch Taycan Macid Etcibasi. „Es war ein sehr gutes Spiel von uns“, bilanziert Schittenhelm, „wir haben gut verteidigt, wenig zugelassen bis auf die 1. Minute, wo wir schlafen.“ Danach hätte sein Team den Ausgleich erzielen können. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde traf Finn Fuchs mit einem Freistoß nur Aluminium.

Auch beim abschließenden Test einen Tag später im Trainingslager in Viechtach gegen den FK Viktoria Pilsen, bei dem vor allem der jüngere Jahrgang zum Einsatz kam, geriet sein Team zunächst per Elfmeter in Rückstand. „Aber die Jungs haben sich reingekämpft, die Partie gedreht und am Ende mit 3:1 gewonnen“, erzählt der U19-Coach. Sein Kader besitze eine gute Breite. „Das haben wir bewusst so gemacht, um immer wieder Spieler in die U21 hochzuschieben.“

Während es im Kader einige Veränderungen gab, blieb das Trainerteam in der bisherigen Konstellation zusammen. Als Co-Trainer assistieren Schittenhelm Gerald Straßhofer und Manuel Kennerknecht, Georg Szekely kümmert sich um die Torhüter und Tobias Stefer sowie Thomas Gründobler um den Athletik- bzw. Rehabereich. Fest im Team ist seit dieser Saison der medizinische Leiter des NLZ, Andre van Staa, als Physiotherapeut. „Ich empfinde es als riesiges Plus, dass das Trainerteam gleichgeblieben ist“, erklärt Schittenhelm, „alles ist eingespielt, jeder weiß, wie es funktioniert. Das erleichtert die Abläufe.“

Insgesamt sei der Kader sehr stabil. Lediglich Rron Gosalci und Danyel Dalkiran fallen wegen Knieverletzungen längerfristig aus. Ansonsten sind es eher Kleinigkeiten, wie bei Finn Fodor, der in eine Glasscherbe getreten ist. Dazu verfügt das Team über einige Spieler, die schon letzte Saison in der A-Junioren Bundesliga regelmäßig zum Einsatz gekommen waren. Das sind neben Finn Fuchs unter anderem Matthias Rothmayr, Clemens Lippmann, Samuel Althaus oder Lasse Faßmann. „Wir haben letztes Jahr schon viel mit Jungen gespielt. Die müssen in dieser Saison vorangehen, aber das machen sie auch!“

Lucas Grancay (li.) ist einer von vier externen Neuzugängen und scheint als Sechser gesetzt. Foto: Markus BurgerLucas Grancay (li.) ist einer von vier externen Neuzugängen und scheint als Sechser gesetzt. Foto: Markus Burger

Von Samstag bis Mittwoch weilte die U19 in Viechtach. „Wir hatten ein sehr gutes Trainingslager“, so Schittenhelm, „die Woche vor dem Saisonstart hatten wir die Intensität entsprechend angepasst. Neben dem Training lag der Fokus auf dem Teambuilding.“ Dabei konnte er ein „gutes Miteinander“ feststellen, ohne dass der Konkurrenzkampf vernachlässigt worden wäre. „Alle schieben gut an. Das ist aber auch die Grundlage, dass wir Schritte nach vorne machen. Die Jungs bringen das nötige Feuer und die Intensität auf den Platz.“

Mit dem ersten Gegner, dem SSV Ulm 1846, hatten die Junglöwen zuletzt wenig zu tun. Das lag daran, dass die Schwaben nach Corona in die Oberliga Baden-Württemberg abgestiegen waren, auch dort nur eine mittelmäßige Rolle spielten. Die Spatzen profitierten jetzt von der neugeschaffenen DFB-Nachwuchsliga, weil sie als Leistungszentrumsstandort dort automatisch gesetzt sind. Trotzdem nimmt Schittenhelm den Kontrahenten nicht auf die leichte Schulter. „Das ist eine robuste Mannschaft, die gut arbeitet, eine unangenehme Truppe mit einem guten Umschaltspiel. Von daher werden wir sie nicht unterschätzen.“ Trotzdem liegt der Fokus auf den eigenen Stärken. „Wenn wir an unser Limit kommen, dann wird es für jeden Gegner schwer, uns zu schlagen!“

Durch den Modus der neuen DFB-Nachwuchsliga, aus der Vereine mit Leistungszentrum nicht mehr absteigen können, ergibt sich die Zielsetzung fast von selbst. „Das ist das Positive an der neuen Konstellation, dass sich die ersten Drei für die Liga A in der Hauptrunde qualifizieren“, sagt Schittenhelm. Dort werden national die stärksten Mannschaften die 16 Teams für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft ermitteln. Alle anderen gehen, ebenfalls bundesweit, in Liga B an den Start.

Neben Ulm bekommen es die Junglöwen in der Vorrunde der Gruppe G mit der SpVgg Greuther Fürth, SSV Jahn Regensburg, FC Bayern München, FC Augsburg, SpVgg Unterhaching und FC Ingolstadt 04 zu tun. Fünf Teams müssen die Giesinger hinter sich lassen, um sich für die Liga A zu qualifizieren. „Wir fahren überall hin, um zu gewinnen“, lautet das Saison-Motto. „Wir sind Junglöwen, wollen immer angreifen und werden in jedem Spiel auf Sieg spielen“, verspricht Schittenhelm. „Klar wird das harte Arbeit, aber wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten alles versuchen!“

Teamseite der U19-Junioren

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