Efe Karkoc gelang trotz bester Chancen der einzige Treffer für die Junglöwen. Foto: Dirk FiedlerEfe Karkoc gelang trotz bester Chancen der einzige Treffer für die Junglöwen. Foto: Dirk Fiedler

Die Löwen-U17 geht mit einer vollkommen unnötigen 1:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg in die Länderspielpause. Durch individuelle Abwehrfehler gingen die Gäste durch einen Doppelschlag von Deniz Bilgic (6. und 26.) mit 2:0 in Führung. Efe Karakoc gelang noch vor der Pause der Anschlusstreffer (42.). Im zweiten Durchgang spielten die Giesinger auf ein Tor, vergaben aber beste Chancen.

Erstmals wurde es für das Tor von Leon Erkocaoglan in der 4. Minute gefährlich, als Bruno Mühl an der Strafraumkante nicht sah, dass Deniz Bilgic aus seinem Rücken kam. Der Stürmer luchste ihm den Ball ab, lief frei auf den 1860-Keeper zu, scheiterte aber mit seinem Abschluss. Zwei Minuten später war es passiert. Jayden Makwaya lief nach einem Pass in die Tiefe frei auf Erkocaoglan zu, der kam ihm entgegen, wehrte den Schuss ab, den Abpraller nahm Bilgic aus zwölf Metern mit dem Kopf, der Ball senkte sich als Bogenlampe über Mühl, der auf der Linie klären wollte, hinweg ins rechte Kreuzeck zum 1:0 für die Gäste (6.). Im Anschluss an einen Freistoß kam Bilgic links am Fünfmeterraum zum Abschluss, traf aber nur den Pfosten des kurzen Ecks (17.). Die Junglöwen schafften es in dieser Phase nicht, sich gefährlich vors Freiburger Tor zu kombinieren. Dazu profitierten die Gäste immer wieder von Fehlern der Sechzger-Defensive. Erkocaoglan legte im Strafraum quer auf Mühl, der wollte zurück zum Torwart passen, was ihm aber vollkommen misslang, Bilgic ging dazwischen, nahm das Geschenk dankend an und schob den Ball aus sieben Meter zum 2:0 ins verwaiste Tor (26.). Erstmals wurden die Sechzger in der 32. Minute gefährlich, als Mühl aus der eigenen Hälfte einen langen Ball spielte, Job Musuasua hinterherging, an der Strafraumkante vor Torwart Elias Etringer ans Spielgerät kam und ihn überlupfte, aber auch die Kugel übers Tor setzte. Dabei prallte der 1860-Stürmer mit dem Keeper zusammen, beide mussten behandelt werden, konnten aber weiterspielen. In der 40. Minute setzte sich Efe Karakoc auf der linken Seite gegen seinen Gegenspieler durch, zog nach innen, schloss dann mit rechts an der Sechzehnerkante ab, setzte die Kugel aber knapp am langen Eck vorbei. Diese Aktion hatte Signalwirkung. Nach einem Freistoß von Edon Krasniqi aus dem linken Halbfeld an den langen Pfosten zeigten die SCF-Defensive Unsicherheiten, konnte erst nach mehreren Versuchen die Kugel zur Ecke klären (40.). Diese kam kurz ausgeführt in die Mitte, flipperte durch den Strafraum, fiel Karakoc vor die Füße, der aus 14 Metern zentral mit links ins rechte Eck zum 1:2-Anschluss traf (42.). Das war auch der Pausenstand.

Die Junglöwen drängten nach Wiederanpfiff auf den Ausgleich. In der 53. Minute setzte sich Loris Husic auf der linken Seite durch, flankte nach innen, wo Georgios Genidis zwar aus sechs Metern zum Kopfball kam, aber die Kugel nur streifte. Eine Minute später ergab sich die Riesenchance zum 2:2. Husic hatte nach links auf Karakoc abgelegt, der tauchte frei vor SCF-Keeper Elias Etringer auf, scheiterte jedoch aus kurzer Distanz (54.). Ein 17-Meter-Schuss von Husic ging knapp am rechten Eck vorbei (57.). Nach einer Flanke von Lance Fiedler aus dem rechten Halbfeld kam Husic am Elfmeterpunkt zum Kopfball, setzte die Kugel aber deutlich übers Freiburger Tor (66.). Einmal mehr versäumten es die Junglöwen, eine Drangphase in Tore umzumünzen. So hätten die Gäste beinahe nach einem Konter in der 73. Minute alles klar gemacht. Leon Sawasa hob den Ball von der rechten Seite aus 25 Metern aufs leere 1860-Tor, weil Erkocaoglan ihm entgegengekommen war, jedoch klärte Fiedler für seinen geschlagenen Keeper vor der Linie. Im Gegenzug düpierte Karakoc seinen Gegenspieler, ging die linke Grundlinie entlang aufs Tor zu, entschied sich aber selbst abzuschließen, anstatt zu passen. Etringer wehrte seinen Schuss aus kurzer Distanz zur Ecke ab (74.). In der 80. Minute zog Jakob Schurz von rechts in die Mitte, passte parallel zur Strafraumkante zu Karakoc, der mit rechts aus 15 Metern mittig zum Abschluss kam, aber genau Elijah Oguguo anschoss. Nach einer abgewehrten Ecke nahm Krasniqi den Ball aus 16 Metern mit vollem Risiko, verfehlte das Tor aber knapp (84.). Nach einem Steilpass setzte sich Musuasua auf der linken Seite durch, legte die Kugel auf Husic zurück, der halblinks unbedrängt aus zehn Metern zum Abschluss kam, sein Schuss war aber zu ungenau, so dass Etringer mit einem Reflex noch die Hand dran bekam, den Ball am langen Eck vorbeilenkte (88.). Einmal mehr konnte sich die Löwen-U17 nicht für ihren Aufwand belohnen, geht nun mit einer vollkommen unnötigen Niederlage in die Länderspielpause.

Überraschend die Aussage von Trainer Felix Hirschnagl nach dem Spiel: „Wir haben es nicht verdient, dass wir was mitnehmen, wenn wir nur 50 Prozent der Spielzeit alles reinwerfen.“ Der 39-Jährige hatte eine desolate Leistung seines Teams in der 1. Halbzeit gesehen. „Da waren wir nicht auf dem Platz, das war enttäuschend. Alles, was wir uns vorgenommen haben, konnten wir nicht umsetzen: Variabel und hoch pressen, die Abwehrkette so bespielen, damit wir in die letzten Räume reinkommen. Wir haben 40 Minuten alles vermissen lassen. Am Ende konnten wir froh sein, dass es nur 1:2 zur Pause steht.“

In der Kabine habe er die Dinge relativ ruhig und klar angesprochen. „Ich habe den Jungs gesagt, dass es so nicht für U17-Bundesliga reicht.“ Die Pausenansprache fruchtete, fortan stand eine andere Mannschaft auf dem Feld. „Wir waren giftig, haben Freiburg zu Fehlern gezwungen, die zweiten Bälle gewonnen und sind torgefährlich geworden.“ Das Manko aber blieben einmal mehr die Abschlüsse. „Da geht es nicht nur um Technik“, findet Hirschnagl, „sondern auch um die Entscheidungen. Wir wählen oft die falsche Option im letzten Drittel.“


STENOGRAMM

U17, 22. Spieltag B-Junioren-Bundesliga, 10.03.2024, 11 Uhr
TSV 1860 München – SC Freiburg 1:2 (1:2)

TSV 1860 München
Erkocaoglan (Tor) – Lichti (64., Schurz), Mühl (75., Djaleu), Krasniqi, Arda – Tekin (75., Peluso Briceno), Hohmann, Husic – Musuasua, Genidis (64., Fiedler), Karakoc

Tore
0:1 Bilgic (6.), 0:2 Bilgic (26.), 1:2 Karakoc (42.)

Gelbe Karten
Efe –

Zuschauer
60 auf dem 1860-Trainingsgelände

Schiedsrichter
Moritz Hägele (Bergheim); Assistenten: Tim Bruckner (Waltenhofen-Hegge), Yunis Widholz (Pöcking-Possenhofen)

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