Mit diesem Freistoß traf Lance Fiedler zum zwischenzeitlichen 1:1. Foto: Dirk Fiedler
Die Löwen-U17 steht erneut mit leeren Händen da, obwohl sie bei der 1:4-Niederlage beim FC Augsburg nach dem 1:1 durch Lance Fiedler (53.) die Partie dominierte, aber in dieser Phase nicht nachlegen konnte. Die Schwaben erzielten dann ab der 75. Minute innerhalb von neun Minuten drei Treffer.
Es war in der 1. Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich beide Mannschaften weitgehend neutralisierten. Trotzdem lagen die Junglöwen zur Pause zurück. Ein Pass von Bruno Mühl aus dem eigenen Strafraum auf Luk Hohmann fing Pirmin Reinheimer ab, lief frei auf Leon Erkocaoglan zu und schlenzte mit links vom Elfmeterpunkt den Ball hoch ins linke Eck (30.). zweimal kamen die Sechzger noch vor der Pause gefährlich vors Tor der Schwaben. Erst steckte Leon Rexhaj auf der rechten Seite den Ball auf Job Musuasua durch, der flankte fast an der Grundlinie etwas zu hoch in die Mitte, wo Noah Plöttner am kurzen Pfosten die Hereingabe über den Kopf rutschte (39.). Ein Freistoß von Efe Karakoc fast auf der Strafraumkante blieb in der Mauer der Fuggerstädter hängen (42.). So ging es mit einem 0:1-Rückstand für die Junglöwen in die Kabine.
Im zweiten Durchgang, in dem die Junglöwen die Schlagzahl erhöhten, führte ein Standard zum Ausgleich. Am linken Strafraumeck gab es nach einem Handspiel Freistoß. Lance Fiedler drehte den Ball mit rechts über die Mauer zum 1:1 ins kurze Eck (53.). In der Folge hatten die Junglöwen eindeutig Oberwasser. Im Anschluss an eine Kopfballablage von Plöttner legte Georgios Genidis an der Strafraumgrenze die Kugel für Rexhaj ab, dessen Direktabnahme aus 16 Metern lenkte FCA-Keeper Timo Nagel am Tor vorbei (56.). Plötzlich tauchte Mauro Hämmerle auf der anderen Seite nach einer Hereingabe frei vor Erkocaoglan im rechten Fünfmeterraum auf, traf aber beim Abschluss den Ball nicht voll, sodass ihn der Löwen-Keeper um den Pfosten lenken konnte (58.). In der 70. Minute hatte Fiedler vom linken Strafraumeck an den kurzen Pfosten geflankt, wo es Rexhaj mit einer Direktabnahme aus vier Metern versuchte, aber die Kugel nicht aufs FCA-Tor brachte. In die Druckphase der Junglöwen erzielten die Schwaben das 2:1. Ein hoher Ball aus der eigenen Hälfte hatte Ioan Bosneag in den Lauf des durchgestarteten Berkay Aslan direkt weitergeleitet, der setzte die Kugel bedrängt aus sechs Metern direkt neben den linken Pfosten ins Netz (75.). Von diesem Schock erholten sich die Sechzger nicht mehr. In der 81. Minute erzielte Florian Hangl nach einem kurz ausgeführten Freistoß mit einem Schuss von der rechten Strafraumkante ins linke Kreuzeck das 3:1. Drei Minuten später die endgültige Entscheidung. Nach einem Ballgewinn schalteten die Augsburger schnell um. Ein Pass zwischen den beiden einzigen Junglöwen-Verteidiger hindurch erlief sich Hämmerle, der frei vor Erkocaoglan die Nerven behielt und zum 4:1-Endstand einschob (84).
„Nach dem 1:1 müssen wir das Spiel drehen“, ärgerte sich U17-Cheftrainer Felix Hirschnagl über die aus seiner Sicht vermeidbare Niederlage. „Ich wiederhole mich Woche für Woche“, so der 39-Jährige genervt. „In den entscheidenden Momenten sind wir nicht im Wettkampfmodus. Da reicht es dann einfach nicht aus. Wir gewinnen die Bälle, kommen in die Box, aber dann ist keiner da, der den Ball reinhaut!“ Hirschnagl findet, dass sein Team zu wenig Zweikämpfe führt und nicht bissig genug ist. „Ich lasse auch nicht das Argument gelten, dass wir am Ende einer Englischen Woche stehen, dass die Kräfte fehlen.“ Für ihn sei das Einstellungssache. „Die Basis, um erfolgreich zu sein, ist absolute Leidenschaft. Es geht immer darum, die persönlichen Duelle zu gewinnen.“ Er sei richtig angesäuert, „weil wir nur mit 60 oder 70 Prozent Aufwand gespielt haben. Trotzdem konnten wir über weite Strecken mithalten. Nach dem Ausgleich waren wir am Drücker, kassieren dann wieder in neun Minuten drei Gegentore und stehen am Ende mit leeren Händen da.“
STENOGRAMM
U17, 21. Spieltag B-Junioren-Bundesliga, 02.03.2024, 13 Uhr
FC Augsburg – TSV 1860 München 4:1 (1:0)
TSV 1860 München
Erkocaoglan (Tor) – Rexhaj, Mühl (54., Husi), Krasniqi (81., Djaleu), Fiedler – Tekin (54., Lichti), Hohmann, Genidis (81., Peluso Brceno) – Sestito (38., Plöttner), Musuasua, Karakoc
Tore
1:0 Reinheimer (30.), 1:1 Fiedler (53.), 2:1 Aslan (75.), 3:1 Hangl (81.), 4:1 Hämmerle (84.)
Gelbe Karten
Cömert, Hummel, Hämmerle –
Zuschauer
100 Platz an der Paul-Renz-Akademie
Schiedsrichter
Lauritz-Philipe Hafner (Nagold); Assistenten: Justin Volz (Schömberg), Daniel Buck (Gültstein)
